Zuletzt bearbeitet am: 22.01.2024
Klingt vielleicht seltsam, aber die Musiker der Blaskapelle Mammendorf haben sich jetzt individuell angefertigte Gehörschutz-Stöpsel zugelegt. Das hat einen Grund.
Mammendorf - Das größte Kapital eines Musikers ist sein Gehör – und natürlich sein Talent. Doch die Töne, gerade wenn in der Gruppe gespielt wird, kommen selten leise daher. Meist gibt es sauber was auf die Ohren. Um diese zu schützen, haben sich die Mitglieder der Mammendorfer Blaskapelle jetzt etwas ganz besonderes zugelegt: einen individuell angefertigten Gehörschutz.
Über diese Anschaffung wurde bei einer Vorstandssitzung im vergangenen Jahr diskutiert, als Beisitzerin Sonja Donhauser von Blaskapellen aus Tirol berichtete, die schon längere Zeit mit einem Gehörschutz auftreten. Die beruflich in Tirol arbeitende Donhauser hatte sich auch gleich nach der Hersteller-Firma erkundigt. „Wir waren uns da relativ schnell einig“, berichtete erster Vorstand Benedikt Nies. Also ließ sich der Verein ein Angebot schicken. Außerdem wurde beschlossen, dass der Verein einen Teil der Kosten für die Anschaffung übernimmt. Den Rest sollte jedes Mitglied selbst tragen.
Doch bei einem Auftritt der Blaskapelle im vergangenen Frühjahr kam rein zufällig ein Gespräch zwischen Nies und dem Seniorchef des Mammendorfer Instituts für Physik und Medizin (MIPM GmbH), Michael N. Rosenheimer zustande. Darin berichtete Nies über das Vorhaben. Rosenheimer, ohnehin bekannt für seine Unterstützung sozialer Projekte, zeigte sich sehr interessiert und angetan von der Sache, zumal die Beschaffung auch noch einen gesundheitlichen Aspekt besaß. Kurzerhand sagte er seine Unterstützung bei der Beschaffung des maßgefertigten Gehörschutzes zu.
Die österreichische Firma war Anfang November in Mammendorf, um die individuellen Ohrabdrucke von den Musikern der Blaskapelle zu nehmen. Auf dem Christkindlmarkt in Mammendorf war es dann soweit und das Mammendorfer Weltunternehmen spendierte der Blaskapelle 2500 Euro für die Beschaffung des Gehörschutzes. „Die Freude war bei uns natürlich riesengroß, denn damit waren alle Kosten gedeckt“, berichtete Nies.
Bei zwei, drei Proben hat die Blaskapelle den Gehörschutz bereits getestet. „Es ist schon gewöhnungsbedürftig“ fiel das erste Urteil von Nies aus. „Die hohen Frequenzen sind gedämpft, was ich als sehr angenehm empfinde. Es ist also nicht so, dass man nichts mehr hört, sondern man hört sowohl die anderen, als auch sich selbst, aber eben alle gleichmäßig gedämpft.“
Erschienen auf www.merkur.de
Zuletzt bearbeitet am: 22.09.2023
Von Enna Kelch, München - Mit nostalgischer und traditioneller Blasmusik bringen Musiker aus Mammendorf die Menge im Festzelt der Oidn Wiesn zum Schunkeln und Tanzen.
Zwischen den Krügen mit Augustiner Wiesn-Edelstoff aus dem Holzfass, Weißwurst, Brezn und gut gelaunten Wiesn-Fans ertönt die schwunghafte, bairisch-böhmische Musik der Blaskapelle Mammendorf. Das Festzelt "Tradition" auf der Oidn Wiesn ist mit grünen Ranken und Lichterketten geschmückt. Ganze sieben Stunden lang ergänzt ein Ensemble motivierter Bläser in rot-blau gestreifter Tracht an diesem Tag die passende musikalische Untermalung zum historischen Volksfest.
Mal schneller, mal langsamer klingen und schwingen die traditionellen Melodien von der hinteren Bühne durch das Zelt und bringen die Menschen zum Schunkeln. Einige lassen sich sogar zu einem Paartanz direkt vor der Bühne hinreißen, auf der die Musiker aus Mammendorf heute ihre Wiesn-Premiere feiern. "Es war super", sagt Matthias Bahr, Dirigent der Blaskapelle, nach dem Auftritt und strahlt über beide Ohren.
Zum ersten Mal auf der Wiesn
Um die 40 Stücke hat die Blaskapelle auf der Oidn Wiesn gespielt. "Wir spielen schöne Melodien, die im Kopf bleiben sollen", sagt Leiter Benedikt Nies über die Musik. Das Mammendorfer Orchester wurde 1993 als Jugendblaskapelle gegründet. Heute zählt das Team etwa 20 aktiven Mitglieder, Männer und Frauen. "Es ist ein kunterbunter Haufen. Die Jüngsten sind 20 Jahre alt, der Älteste 60", erzählt der 37-Jährige.
Die Blaskapelle ist auf Hochzeiten, Vereinsjubiläen oder Volksfesten zu hören. Und dann oft für mehrere Stunden. "Der Auftritt auf der Wiesn von zwölf bis 19 Uhr war nichts Neues. Wir treten häufig ziemlich lang auf", sagt Nies. Dabei gab es ausreichend Pausen. Die Blaskapelle spielte in drei Blöcken. Zwischen jedem Lied war genügend Zeit dafür, dass die Spieler einmal tief durchatmen und einen großen Schluck aus ihrem hellgrauen Maßkrug aus Ton nehmen konnten. Dann lächeln sie sich zu, plauschen ein wenig und weiter geht's. "Wir wollten einfach nur Spaß und einen schönen Tag haben", erzählt Nies.
Schon seit einem Jahr ist der Auftritt geplant. Im September vorigen Jahres bewarb sich der Leiter der Blaskapelle über das Online-Portal des Festrings München. "Ist halt mal was anderes", dachte er sich. Wenige Wochen später kam die Zusage. Die große Premiere auf der Wiesn bedurfte keiner aufwändigen Vorbereitung. Denn die bairisch-böhmischen Musik der Mammendorfer trifft auf der Oidn Wiesn genau den richtigen Nerv. "Wir haben das gespielt, was wir sonst auch machen", sagt Nies und lacht.
Die historische Version der Wiesn, die auf dem Festgelände im Südteil der Theresienwiese angeboten wird, zeigt, wie es früher war. "Das ist das wahre Oktoberfest", sagt Bedienung Kadu Kaidy. Das Festzelt "Tradition" zieht besonders die Gäste an, die Lust auf Nostalgie haben. So auch Fred Hebel aus Detroit und Norbert König aus New York. Während des Auftrittes der Blaskapelle Mammendorf lässt sich Hebel von der Musik und der Gaudi mitreißen und tanzt auf der Bank zum satten Klang der Blasinstrumente. "Die Musik ist klasse", sagt er zufrieden und klatscht zum Takt. Auch Kaidy ist begeistert: "Das sind sehr nette, offene Menschen."
Zum Schluss der Bozner Bergsteigermarsch
Nach einem letzten "Prosit" erheben sich die Musiker der Blaskapelle feierlich und spielen ihren finalen Song. Zum Bozner Bergsteigermarsch jodeln einige Besucher, tanzen und schunkeln. Der Dirigent applaudiert stolz seinem Orchester. "Das war ein einzigartiges Erlebnis. Es wurde von den Leuten super angenommen", schwärmt Bahr. Auch wenn es sich einige jubelnde Gäste wünschen, gibt es nach dem siebenstündigen Auftritt keine Zugabe mehr. "Wir sind die Blaskapelle Mammendorf und wir haben uns riesig gefreut, auf der Oidn Wiesn zu spielen", verabschiedet Bahr die Gruppe.
Erschienen auf www.sueddeutsche.de
Zuletzt bearbeitet am: 12.04.2023
Mammendorf - Bei der Jahreshauptversammlung der Blaskapelle im Bürgerhaus stand neben dem Rückblick auf die zahlreichen Auftritte turnusgemäß die Neuwahl der siebenköpfigen Vorstandschaft an. Hierbei wurden alle Vorstandsmitglieder in ihren Ämtern jeweils einstimmig bestätigt. Die Vorstandschaft setzt sich somit weiterhin aus dem 1. Vorsitzenden Benedikt Nies, seinem Stellvertreter Markus Winkler, Schriftführer Quirin Donhauser, Kassier Korbinian Piecha und den drei Beisitzern Sonja Donhauser, Christina Kraus und Maria Sedlmair zusammen. Da Alfred Haas, Gründungs- und Ehrenmitglied sowie Kassenprüfer, leider im vergangenen Jahr verstorben ist, musste ein neuer Kassenprüfer gefunden werden. Rudolf Donhauser wurde zu Haas‘ Nachfolger gewählt und führt das Amt nun gemeinsam mit Kurt Schweiger.
In seinem Bericht verwies Vorstand Nies auf die vielen geleisteten Auftritte innerhalb und auch außerhalb der Gemeinde. Nach zwei Jahren mit großen Einschränkungen aufgrund der COVID-Pandemie und wenigen Auftritten, war 2022 ein sehr musikalisches und auftrittsreiches Jahr für die Blaskapelle. Neben den altgewohnten großen und kleinen Events wie Christkindlmarkt, Volksfesteinzug oder Jahreskonzert spielten die Musiker auch beim Jubiläum des KBV Mammendorf, beim Jubiläum des TSV Jesenwang und auf verschiedenen kirchlichen und gesellschaftlichen Veranstaltungen. Nies hob die sehr gute Zusammenarbeit innerhalb der Vorstandschaft hervor und bedankte sich auch besonders bei den Musikern für die rege Teilnahme an den Auftritten und Proben. „Die musikalische Besetzung ist konstant und besteht aus einem starken musikalischen Kern. Trotz kleiner Mitgliederzahl ist die Blaskapelle bei Auftritten immer gut aufgestellt und qualitativ hochwertig vertreten“, merkte Nies an und sprach zudem die Vakanz auf der Position des Schlagzeugers an, die den häufigen Einsatz von Aushilfen nötig macht.
Über verschiedenste Medien und Kanäle wird versucht, einen Schlagzeuger zu finden, jedoch gestaltet sich die Suche schwierig. Dirigent Matthias Bahr zog ebenfalls eine positive Jahresbilanz. In seinem Bericht machte er Werbung für das Jahreskonzert, welches dieses Jahr aus einem sehr anspruchsvollen Konzertprogramm besteht und viele verschiedene Musikstile beinhaltet. Bahr bedankte sich für das konstante Engagement der Musiker. Durch solide Probenbeteiligung und fleißige Probenarbeit konnte musikalisch wieder der Vorcoronastand erreicht werden. Bürgermeister Josef Heckl und Kulturreferent Anton Fasching schlossen sich Nies und Bahr im Namen der Gemeinde an und lobten dabei die stets reibungslose und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Blaskapelle und vor allem deren Engagement bei musikalischen und nichtmusikalischen Veranstaltungen in der Gemeinde.
Erschienen auf www.amper-kurier.de